Welche Größe sollte eine Satellitenschüssel haben?
In diesem Artikel beschreiben wir, worauf man beim Kauf einer Satellitenschüssel achten sollte und welche Unterschiede es gibt.
In Europa gibt es aktuell nur noch 3 verschiedene Techniken, um Fernsehen zu empfangen. Das analoge terrestrische Antennensignal des späten 20. Jahrhunderts wurde durch DVB-T (alternativ DVB-T 2) abgelöst. Zusätzlich ist der Empfang via Satellit oder Kabel hinzugekommen. Für den Empfang von Radio kommt eine weitere Technik hinzu, die sich seit dem 20. Jahrhundert bis heute nicht verändert hat: der Radioempfang über herkömmlichen Rundfunkwellen, wie UKW, Mittelwelle, Langwelle, etc.
Was ist eine Satellitenschüssel?
Technisch gesehen ist eine Satellitenschüssel eine „Parabolantenne für den Satellitenrundfunkempfang“. Der umgangssprachliche Ausdruck „Satellitenschüssel“ hat sich aber durchgesetzt.
Mit einer solchen Parabolantenne fängt man die Rundfunkprogramme auf, die von Satelliten in der Erdumlaufbahn ausgestrahlt werden. Der Satellit wurde zuvor mit dem Signal von Rundfunkstationen (Fernseh- und Radiosender) gespeist, die ihrerseits das Signal via Richtantenne zum Satelliten schicken. Der Satellit funktioniert also als „Verteiler“ des Signals, auch über weite Entfernungen hinweg.
Es befinden sich viele Satelliten in einer geostationären Umlaufbahn, meist in rund 36.000 km Entfernung. Geostationär bedeutet, dass der Satellit synchron zur Erddrehung die Position hält und sich von der Erde aus gesehen somit immer am selben Punkt befindet. Nur so ist es möglich, dass ein gleichbleibend starkes Signal empfangen wird, wenn man die Satellitenschüssel einmalig ausgerichtet hat.
Wie funktioniert eine Satellitenschüssel?
Eine Parabolantenne besteht im Grunde aus zwei Teilen, dem eigentlichen Parabolspiegel und einem LNB. LNB steht für Low Noise Block Converter und bedeutet auf Deutsch rauscharmer Signalverstärker.
Der Signalverstärker wird stabil (in der Regel mittels eines Metallarms) im Brennpunkt des Parabolspiegels fixiert. Moderne Antennen haben keinen kreisrunden Spiegel mehr, sondern sind oval geformt. Dies hat den Vorteil, dass der LNB nicht mehr im Strahleingang montiert ist, wo er Teile des Signals blockiert. Diese modernen Satellitenschüsseln nennt man „Offsetantennen“.
Wer mehrere Satelliten gleichzeitig empfangen möchte, kann dies tun, wenn sie in „Blickrichtung“ des Parabolspiegels „nebeneinander“ liegen. Hierzu müssen dann an dem Parabolspiegel mehrere LNBs montiert werden.
Worauf bei der Auswahl einer Satellitenschüssel achten?
Zunächst muss man sich über die Anforderungen an eine Satellitenschüssel Gedanken machen.
Reicht der Empfang eines einzigen Satelliten (in Deutschland und Kontinentaleuropa ist dies sehr oft der Astra 1 Satellit, der sich bei 19.2 Grad Ost befindet) so reicht eine Parabolantenne mit einem LNB aus.
Sollen mehrere Satelliten empfangen werden, so empfiehlt sich eine drehbare Parabolantenne (mit Motorsteuerung) oder ein Parabolspiegel mit zwei oder mehreren LNBs. Dies wird notwendig, wenn zwei Programme gleichzeitig empfangen werden sollen (z.B. um eins aufzunehmen und das andere zu schauen).
Zudem muss geprüft werden, ob ein digitales Satellitensignal oder ein analoges empfangen werden soll. Entsprechend muss der LNB gewählt werden, wobei heutzutage die meisten LNBs als sogenannte Universal-LNBs beides können. Vorsicht ist dennoch geboten.
Dann gilt es zu prüfen, ob im Bereich des Hauses oder Balkons freie Sicht auf den Satelliten herrscht. Insbesondere, wenn das Sichtfeld zum Teil versperrt ist (Bäume, Dächer, etc.) empfiehlt sich ein größerer Parabolspiegel.
Die üblichen Größen in Mitteleuropa haben einen Durchmesser von 60 bis 120 cm, wobei 60 cm Spiegel bei schlechtem Wetter schon nicht mehr für einen störungsfreien Empfang ausreichen. Durch eine exaktere Fokussierung wächst die Empfangsenergie quadratisch mit dem Durchmesser. So ist die Empfangsfläche (und somit auch Empfangsenergie) einer 120-cm-Antenne vier Mal so groß, wie bei einer 60-cm-Antenne.
WICHTIG: Bei Mietwohnungen ist vor Anbringung der Vermieter zu informieren, bei einer Eigentumswohnung die gesamte Eigentümergesellschaft.
Die Montage und Ausrichtung einer Satellitenschüssel ist nicht einfach. Sie muss Sturm, Regen und Schnee trotzen und darf sich nicht verstellen. Auch das perfekte Ausrichten ist nur mit einem speziellen Gerät zum Einmessen des Signals möglich. Beauftragen Sie am besten eine Fachfirma mit der Montage, die dann auch eine Gewährleistung übernehmen muss.
Unser Tipp: Für SAT-Anlagen verlangen diese Firmen oft einen Aufschlag. Kaufen Sie am besten im Internet oder Fachhandel und lassen Sie die Fachfirma nur die Montage ausführen.
Das Empfangsteil – der SAT-Receiver
Nicht unerwähnt lassen wollen wir, dass zum Empfang eines Satellitensignals auch ein sogenannter SAT-Receiver nötig ist. Viele moderne Fernseher haben diesen heute eingebaut, ansonsten benötigt man ein zusätzliches Gerät. Dies ist auch zu empfehlen, wenn man ein Programm sehen und gleichzeitig ein anderes aufnehmen will. Solche Aufgaben kann ein durchschnittliches TV-Gerät nicht leisten.
Worauf sollte man beim Kauf einer Satellitenschüssel achten?
Je nach Anzahl der Endgeräte muss der LNB ausgewählt werden, wobei es sich empfiehlt, etwas Reserve zu haben.
Unser Extra Tipp zum Schluss
Wer bereits ein Netzwerk im Haus oder in der Wohnung verlegt hat, der kann mit der neuen SAT-to-IP Technik die SAT-Anlage an das Heimnetz anschließen und sogar über WLAN schauen. Gerade wer ansonsten viele Meter Kabel verlegen müsste, spart mit dieser Variante Zeit und Geld und kann sogar via WLAN über jedes Tablet und Smartphone das TV-Programm geniesen.