Induktionsherd - Vergleich & Ratgeber 2020
Auch wenn bei jungen Leuten das selbst Kochen und die Zubereitung frischer Lebensmittel nicht mehr solch eine große Rolle im Leben spielt, wie es noch zu Omas Zeiten der Fall war, so hat das tägliche Kochen doch immer noch für viele Familien, insbesondere mit Kindern, einen hohen Stellenwert. Gerade für Familien kann sich ein Induktionsherd daher lohnen, denn es lassen sich nicht nur Energiekosten sparen, sondern gerade der Zeitgewinn ist für Familien viel Wert. In diesem Artikel klären wir, was ein Induktionsherd kann und worauf man achten muss.
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Wie unterscheidet sich ein Induktionsherd von anderen Herden?
Die herkömmlichen Arten zu kochen sind vermutlich jedem bekannt. Heutzutage steht der normale Elektroherd in den meisten Küchen, dicht gefolgt vom Gasherd. Beide Herde arbeiten damit durch eine Wärmeleitung. Elektroherde erhitzen eine Spule im Kochfeld, die Wärme nach oben auf den Topf überträgt. Dabei ist egal, ob es sich um ein modernes Ceranfeld oder ältere Kochplatten handelt. Beim Gasherd hingegen erhitzt die Gasflamme den Topf direkt.
Ein Induktionsherd arbeitet jedoch nicht mit Wärmeübertragung. Er funktioniert stattdessen per Elektromagnetismus und erhitzt sich selbst nicht. Die Herdplatte bleibt kalt.
Wie funktioniert die Technologie des Induktionsherds?
Unter dem Kochfeld befindet sich eine Kupferspule, die sogenannte Induktionsspule. Durch diese Spule wird Hochfrequenzstrom hindurch geleitet. Es entsteht somit ein magnetisches Wechselfeld, welches durch das Ceranglas des Kochfeldes bis in den Topf vordringt. Handelt es sich nun um einen speziellen, induktionsgeeigneten Topf, so entsteht im Topfboden Hitze. Dies geschieht, weil der Topf einen hohen elektrischen Widerstand und die Kupferspule unter dem Kochfeld einen niedrigen elektrischen Widerstand hat.
Damit dies einwandfrei funktioniert, müssen Töpfe und Pfannen, die zum Induktionskochen herangezogen werden sollen, über ein ferromagnetisches Material am Boden verfügen. In der Regel nimmt man hier eine Eisenlegierung, denn diese weist einen deutlich höheren elektrischen Widerstand auf, als die Induktionsspule aus Kupfer.
Welche Vorteile hat ein Induktionsherd?
Wie bereits oben geschrieben, arbeiten herkömmliche Herde mit Wärmeleitung. Das bedeutet, dass sich die Kochplatte erhitzt. Auch das Gestell des Gasgrills, auf dem der Topf oder die Pfanne steht, sowie die Gasdüsen selber, werden heiß. Beim Induktionsherd hingegen bleibt das Ceranglasfeld kalt, da keine Wärme übertragen wird. Lediglich durch den heißen Topf kann es sich etwas erwärmen, eine Verbrennung beim zufälligen Berühren ist aber eher unwahrscheinlich.
Ein weiterer Vorteil ist sicherlich die Tatsache, dass sich der Topf deutlich schneller erhitzt, da keine Wärme übertragen werden muss, sondern die Hitze direkt im Topf-oder Pfannenboden entsteht. Als Faustregel kann man hierbei sagen, dass Kartoffeln oder Gemüse ca. ein Drittel schneller gar sind, als dies im direkten Vergleich bei einem herkömmlichen Elektrogerät der Fall ist. Gleichzeitig lässt sich der Kochvorgang aufgrund der schnellen Erhitzung des Kopfes besser regulieren.
Darüber hinaus ist ein Induktionskochfeld sparsamer. Ca. 10-30 % an Energie lassen sich im Vergleich gegenüber einem Elektrokochfeld der herkömmlichen Art einsparen.
Da sich die Glasfläche des Kochfeldes höchstens durch Kontakt mit dem Topf oder der Pfanne erwärmt und nicht richtig heiß werden kann, können Lebensmittelreste nicht in das Kochfeld einbrennen. Einerseits lässt sich das Kochfeld so leichter reinigen, andererseits kann es auch weniger Schaden nehmen.
Die Nachteile eines Induktion Kochfeldes
Leider hat das Induktionskochfeld bei all den Vorteilen auch einige Nachteile.
Zunächst einmal ist solch ein Induktionsherd deutlich teurer, als ein üblicher Elektroherd. Zwischen 50% und 200 % Aufpreis muss man, je nach Modell, einplanen.
Darüber hinaus muss das Geschirr für den Induktionsherd geeignet sein. Ein ferromagnetisches Material, in der Regel eine Eisenlegierung, muss in den Boden eingelassen sein. Für jemanden, der von herkömmlichen Töpfen und Pfannen auf Induktionsgeschirr wechseln möchte, kann dies eine teurere Angelegenheit werden. Auch der Kochlöffel sollte nicht aus Metall sein, um eine unerwünschte Nebenwirkung zu vermeiden.
Gerade günstige Induktionskochfelder werden durch einen aktiven Lüfter gekühlt. Dieser sorgt für ein Hintergrundsurren, was insbesondere bei günstigen Kochfeldern störend wirken kann, weil es zu laut ist.
Nicht zu vergessen ist die Tatsache, dass Hochfrequenzstrom durch die Induktionsspulen ausgesendet wird. Auch wenn in der Regel moderne Herzschrittmacher gegen solche Störungen abgeschirmt sind, bleibt ein Restrisiko.
Worauf sollte man beim Kauf eines Induktionsherdes es achten?
Der Induktionsherd, der nach dem Prinzip des Elektromagnetismus funktioniert, sendet Strahlung aus. Wichtig ist, bereits beim Kauf auf die Strahlungswerte das Kochfeldes zu achten. Die Grenze von 27,5 Volt pro Meter Feldstärke darf in Deutschland nicht überschritten werden. Sinnvoll wäre allerdings noch erheblich unter diesem Wert zu bleiben.
Schauen Sie sich daher nach Markenprodukten von Markenherstellern, wie zum Beispiel Siemens, Neff, AEG oder Bosch um (diese Aufzählung ist nur beispielhaft und nicht vollständig). Diese Hersteller haben seit Jahrzehnten Induktionsherde oder einzelne Induktionskochfelder im Programm und verfügen über das nötige Know-how, um Grenzwerte einzuhalten und ein sicheres Gerät zu fertigen.
Um das passende Gerät zu finden, können Sie im Internet Testberichte vergleichen und sich Bewertungen von Nutzern, zum Beispiel bei Amazon, durchlesen. Da insbesondere unzufriedene Kunden gerne negativ bewerten, erkennt man schnell, ob ein bestimmtes Gerät unter Umständen Probleme bereitet.
Da es viele technische Möglichkeiten, zum Teil sinnvoll, zum Teil eher Spielerei, gibt, überlegen Sie vorher, welche Ausstattung ihr Induktionskochfeld haben soll. In Kombination mit einem Backofen wird aus dem Induktionskochfeld ein Induktionsherd. Bedenken Sie daher auch, welche Funktionen der Backofen haben muss und auf welche Sie, zu Gunsten eines besseren Preises, verzichten können.
Zusammenfassung
Die Induktionstechnik ist für Menschen, die viel und gerne kochen, eine großartige Sache. Familien sparen wertvolle Zeit und im Laufe der Jahre amortisiert sich der etwas höhere Anschaffungspreis aufgrund der gesparten Energiekosten. Abgesehen von Menschen mit Herzschrittmacher ist die Induktionstechnik sehr sicher und sauber. Verbrennungen an einer heißen Herdplatte sind nicht mehr möglich und Lebensmittelreste können sich nicht mehr einbrennen. Das zeitaufwendige Putzen der Herdplatte nach dem Kochen entfällt somit.