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Frisch vom Fass: Bierzapfanlage für Zuhause

Bier gehört zu den Lieblingsgetränken vieler Menschen. Alleine auf dem Oktoberfest in München werden jedes Jahr über sieben Millionen Maß Bier ausgeschenkt. Und auch bei privaten Partys und ähnlichen Anlässen ist so gut wie immer Bier eines der Hauptgetränke. Nicht immer ist dabei die Bierflasche auf dem Tisch gerne gesehen und ein gutes Pils gehört ja sowieso gezapft, sagt man. In diesem Artikel stellen wir Zapfanlagen für den Privatgebrauch vor und erklären, worauf man beim Kauf zu achten hat.

Die verschiedenen Varianten

Zapfanlagen unterteilt man grundsätzlich in zwei Kategorien: in fest installierte Anlagen und kleinere, transportable Zapfanlagen. Fest installierte Anlagen findet man zumeist im gewerblichen Ausschank, wie zum Beispiel in Gaststätten, Stadien, etc. Auch in den Bierwagen, wie man sie häufig auf Volksfesten findet, sind feste Zapfanlagen verbaut.

In allen Fällen muss man nur ein großes Fass Bier (meist 30 oder 50 Liter) in den entsprechenden (Kühl-) Schrank stellen und an die Zapfanlage anschließen. Praktisch immer wird bei großen, fest installierten Zapfanlagen das Fass durchgekühlt, damit das Bier gleichmäßig kalt aus dem Hahn rinnt. Eine CO2 Anlage sorgt für den nötigen Druck im Fass, damit das Bier zum Zapfhahn fließen kann.

Kurz zur Erklärung: CO2 dient dazu, im Fass einen Druck aufzubauen. Dafür wird eine Gasflasche / Gaspatrone über einen Druckminderer (der Druck ist sonst zu hoch) an das Fass angeschlossen. Der Innendruck im Fass sorgt dann dafür, dass das Getränk durch das Steigrohr in die Rohr- oder Schlauchleitungen bis zum Zapfhahn gedrückt wird.

Für den Privatbereich hingegen gibt es ebenfalls Bierzapfanlagen. Kleinere sind für 2 Liter, 5 Liter oder 6 Liter Fässer, also sogenannte Partyfässer, geeignet. Diese lassen sich wiederum in zwei Gruppen einteilen: mit CO2-Patronen und ohne.

Zapfanlagen ohne CO2

Die günstigen Geräte kommen ohne die Verwendung von CO2 Patronen aus und können lediglich kühlen. Dazu muss man wissen, dass viele Partyfässchen am unteren Rand eine eigene Zapfvorrichtung aufweisen. Diese kann man nach Kauf ca. einen Zentimeter aus dem Fass herausziehen und über eine Drehbewegung das Ventil öffnen. Das Bier strömt dann aufgrund des Eigengewichtes im Fass aus dem Zapfhahn heraus. Für solche Fässer sind die günstigsten Geräte geeignet. Das Fässchen wird in die Zapfanlage gestellt und dort gekühlt. Gezapft wird hingegen über den Zapfhahn, der mit dem Fass daherkommt. Die Preise für diese Zapfanlagen, die eigentlich nur Kühlanlagen sind, liegen bei ca. 70,- EUR aufwärts.

Die etwas teureren Zapfanlagen werden ebenfalls noch ohne CO2-System betrieben. Hier wird mittels einer Pumpe Luftdruck im Fass aufgebaut, welcher das Bier über das Steigrohr im Fass zum Zapfhahn drückt. Die Modelle sind relativ selten und beginnen bei rund 120,- EUR.

Zapfanlagen mit CO2

Gute Zapfanlagen verfügen über ein CO2-System mit Kühlung des Fasses. Vielfach finden sich schon LCD-Anzeigen im Lieferumfang, die die Temperatur des Bieres überwachen. Alternativ wird das Bier beim Durchlaufen der Anlage gekühlt. Solch kleine Bierzapfanlagen lassen sich gut transportieren und sind durchaus für kleinere Feste und Vereine geeignet. Bis zu 30 Liter (also 6 Fässer zu je 5 Liter) lassen sich in der Stunde zapfen, wobei solch eine Leistung eher mit einer Durchlaufkühlung erreicht wird. Die Alternative der Fasskühlung wäre, alle Fässer vorab herunter zu kühlen (was je nach Kühlschrank viele Stunden in Anspruch nimmt und ein Platzproblem hervorruft).

Wichtig zu wissen: Wer viel und regelmäßig zapft, für den ist eine Durchlaufkühlung geeigneter. Die Kühlleistung ist insgesamt besser und auch ein warm angeschlossenes Fass liefert direkt kaltes Bier.

Ist die Anlage allerdings nicht ständig in Betrieb, so ist eine dauerhafte Kühlung des Bieres notwendig, da das geöffnete Fass ansonsten schal wird. Entsprechend sind die Stromkosten natürlich höher.

Die besten dieser Anlagen stehen einer fest installierten Anlage in nichts nach und sind durchaus geeignet, vorgekühlte Fässer auch bei hohen Temperaturen im Sommer, ausreichend zu kühlen.

Zapfanlagen mit CO2 System kosten ab 150,- EUR aufwärts, weil doch einiges an sicherheitsrelevanter Technik verbaut wird.

Die Alternative Bierkühlschrank

Einige Anbieter bieten Bierkühlschränke an. Dies sind Kühlschränke, in die recht genau ein 30 Liter oder 50 Liter Fass mit Bier passt, sowie eine CO2-Flasche samt Druckminderer und Schläuchen. Oben auf dem Kühlschrank ist fest ein Zapfhahn verbaut. Viele Geräte haben zusätzlich vier Rollen unter dem Kühlschrank montiert, so dass eine begrenzte Transportmöglichkeit gegeben ist.

Bierkühlschränke sind preislich recht hoch angesiedelt, weil unter anderem ein kompletter Kühlschrank erworben wird. Ab 500,- EUR aufwärts bekommt man solche Geräte.

Worauf sollte man beim Kauf einer Zapfanlage achten?

Die Kühlung ist bei einer Zapfanlage sicherlich die wichtigste Funktion. Bier trinkt man kühl, die meisten Sorten bei ca. 7° C.

Die richtige Trinktemperatur

  • Pils: 7-8° C
  • Kölsch: 7° C
  • Helles & Lager: 5-7° C
  • Schwarzbier: 7-8° C

Umso wichtiger ist es also, dass die Kühlung der Bierzapfanlage eine erstklassige Arbeit leistet. Und zwar nicht nur bei 20° C Zimmertemperatur, sondern vor allem im Sommer auf der Gartenterrasse, wenn regelmäßig gezapft wird.

Entsprechende Angaben über die Kühlleistung finden Sie einerseits meist bei der Produktbeschreibung.

Die CO2-Anlage

Damit im Bierfass ausreichend Druck herrscht und das Bier entgegen der Schwerkraft nach oben steigt (die meisten Zapfhähne sitzen oben), wird in der Regel eine CO2-Anlage verwendet. Nur wenige Systeme arbeiten mit einem durch eine Pumpe aufgebauten Luftdruck. Die CO2-Anlage hat zudem den Vorteil, dass das Bier beim Zapfen durch die Kohlensäure eine frische Schaumkrone erhält.

Achten Sie beim Kauf darauf, welchen Preis der Anbieter für CO2-Patronen aufruft. Rechnen Sie die laufenden Kosten in Ihre Kalkulation mit ein. Vielleicht ist nun das eigentlich teurere Gerät auf längere Sicht günstiger?

Das Fassungsvermögen

Wer nur mit seinen Freunden und Verwandten gepflegt ein Bier trinken will, für den kommt meist eine einfache Zapfanlage für 5 Liter Fässchen in Frage. Vereine mit zahlreichen Mitgliedern hingegen müssen genau überlegen, ob sich nicht ein Bierkühlschrank rechnet.

Die Reinigung

Klären Sie vorab, wie leicht sich die Anlage reinigen lässt. Eine Spülfunktion oder ein Reinigungsprogramm sind sicherlich sinnvoll und unterstützen die Keimfreiheit.

Fazit

Für den Privatgebrauch gibt es inzwischen zahlreiche Zapfanlagen-Modelle von günstig bis professionell. Vor dem Kauf sollten Sie genau prüfen, welche Größe Sie benötigen. Eine Zapfanlage kauft man schließlich in der Absicht, sie jahrelang zu nutzen. Daher sollte das Wunschmodell auch genau zu den eigenen Ansprüchen passen.