Flohsamenschalen: Wirkung, Einnahme und Anwendung

Plantago indica ist die lateinische Bezeichnung für Flohsamenschalen, die zur Pflanzengattung der Wegerichtarten gehören und eine heilsame Wirkung auf die Gesundheit haben. Nachdem die Frucht zu einer 2-fächrigen Deckenkapsel herangereift ist, werden ihre rotbraunen Samen verwendet. Auf den ersten Blick sehen sie aus wie kleine Flöhe, was auf die Bezeichnung Flohsamen zurückführt. Diese natürlichen Heilmittel und Lebensmittel werden auch unter dem Namen indische Flohsamenschalen vertrieben und finden schon seit Jahrhunderten in Pakistan und in Indien Verwendung.

Welches Produkt ist für wen geeignet?

Es gibt kaum etwas Unangenehmeres als einen Reizdarm. Die Flohsamen finden in diesem Bereich ihr häufigstes Anwendungsgebiet. Sie gehören zu den traditionellen Heilmitteln, die bei Verdauungsproblemen eingesetzt werden. Neben der ihrer Fähigkeit, Wasser an sich zu binden, bilden indische Flohsamen einen Schleim, der sich wie eine Schutzschicht auf die Darmwand legt. So wirken Flohsamen bei Verstopfung und bei Durchfall sowie bei Darminfekten. Besonders praktisch ist die schonende Wirksamkeit und die gute Verträglichkeit dieses Naturproduktes. Das mag ein Grund sein, warum viele Therapeuten in der Ernährungsumstellung auf Flohsamenschalenpulver setzen. So ist Verbrauchern bei Verdauungsproblemen geholfen.

Die kleinen Flohsamen erzählen eine lange Geschichte als Heilmittel und führen uns zurück in den alten Orient nach Indien vor Tausenden Jahren. Schon hier haben die Menschen sich dieser löslichen Ballaststoffe bedient.

Flohsamen versus Flohsamenschalen: Worin besteht der Unterschied?

Im Prinzip kommen beide von derselben Pflanze. Die Herstellung offenbart den eigentlichen Unterschied. Ist von Flohsamen die Rede, verwenden die Hersteller die gesamte Pflanze. Bei den Flohsamenschalen kommt nur die äußere Hülle zum Einsatz. Der innere Kern besitzt jede Menge Fette und Proteine, wird bei der Herstellung aber entfernt. Der Grund dafür ist ein unterschiedlicher Quell-Index und die Fähigkeit, Wasser aufzunehmen. Bei Flohsamen kommt diese Quellwirkung auf 9. Wohingehen die Schalen einen kleinen Index von über 40 erreichen.

Wann sind Flohsamenschalen sinnvoll?

Flohsamen werden besonders häufig in der Darmregulanz eingesetzt, da sie als pflanzliches Quellmittel bekannt sind. So können Sie bei Durchfall und Verstopfung gleichermaßen helfen. Das haben wir den pflanzlichen Ballaststoffen zu verdanken, die über das 50-Fache an Wasser an sich binden. Das führt unweigerlich zu einer Volumenzunahme des Stuhls, wodurch sich der Druck auf die Darmwand erhöht, was den jeweiligen Entleerungsreflex auslöst. Darüber hinaus können indische Flohsamen die Darmaktivitäten regulieren und die Verweildauer erhöhen.

Flohsamenschalen fördern auch das Wachstum darmfreundlicher Bakterien. Die Bakterien im Dickdarm lösen Ballaststoffe zu kurzkettigen Fettsäuren auf, die wiederum die Cholesterinsynthese in der Leber nach unten setzen. Das senkt auf lange Sicht den Cholesterinspiegel. Diese löslichen Ballaststoffe spielen mehrere Talente für die Gesundheit aus, denn sie können auch Gallen Säure an sich binden und zu einer erhöhten Ausscheidung von Cholesterin anregen. Gerade wenn Patienten unter Entzündungen oder Infekten im Magen-Darm-Trakt leiden, profitieren sie von der Einnahme von Flohsamenschalenpulver.

Nicht zu vernachlässigen ist die unterstützende Wirkung in der Gewichtskontrolle. Schließlich könnt ihr diese Wirkung auf bei einer Diät anwenden, wenn die Flohsamenschalen im Magen aufquellen und schneller ein Sättigungsgefühl herbeiführen. Zu dieser Wirkungsweise gibt es bisher aber keine, klinischen Studien.

Wo kann ich Flohsamenschalen kaufen?

Grundsätzlich gibt es die Flohsamenschalen als frei verkäufliche Produkte im Reformhaus und in der Apotheke. Mittlerweile hat sich auch ein breit gefächertes Angebot in den Online-Apotheken durchgesetzt. Achtet unbedingt auf eine naturbelassene und zertifizierte Qualität, die auf künstliche und synthetische Zusätze verzichtet. Schließlich geht es um ein besonders magenfreundliches Heilmittel, das keine weiteren Reaktionen im Darm hervorrufen soll.

Welche Vor- und Nachteile haben Flohsamenschalen?

Bei der Einnahme sind ein paar wichtige Hinweise zu beachten. So müsst ihr täglich mindestens zwei Liter trinken, damit die Flohsamenschalen ihre Quellwirkung zeigen können. Andernfalls riskiert ihr unangenehme Nebenwirkungen und Beschwerden. Im Gegensatz dazu ist es dank ihrer guten Bekömmlichkeit nahezu erwiesen, dass Schwangere bei Verdauungsproblemen Flohsamenschalenpulver einnehmen dürfen. Die Wirkstoffe können das ungeborene Kind nicht gefährden, auch wenn Kinder unter 12 Jahren die Flohsamen besser nicht verwenden.

Patienten, die in der Vergangenheit schon einen Darmverschluss hatten oder unter einer verengten Speiseröhre leiden, dürfen die Flohsamenschalen auf keinen Fall einsetzen. Dieses pflanzliche Abführmittel ist demnach mit Einschränkungen zu empfehlen. Vom Grundsatz her sollte jeder Patient vor der Einnahme von Flohsamenschalenpulver mit seinem Arzt Rücksprache halten. So lassen sich die geläufigen Risiken vermeiden.

Vorteile	Nachteile
hohe Quellwirkung im Magen und Darm beim Aufquellen entsteht schützender Schleim bindet Gallensäure und Cholesterin besonders gut verträglich einfach in der Einnahme	Patienten müssen sehr viel trinken, damit Flohsamen auffallen je nach Einzelfall kann es zu Blähungen, Verstopfungen und Bauchschmerzen kommen unbedingt richtige Anwendung erforderlich für Patienten mit Darmverschluss, Diabetes oder verengter Speiseröhre nicht empfehlenswert

Was muss ich beim Kauf von Flohsamenschalen beachten?

Ausgehend von der europäischen Arzneimittelagentur ließ sich 2013 die Wirksamkeit und die Sicherheit in Verbindung mit chronischen Verstopfungen belegen und bescheinigen. Dafür hat man unter anderem klinische Studien von 1966-2003 zurate gezogen. Hier ergab sich ein mittelguter Wirkungsnachweis für Flohsamen.

Wie soll ich Flohsamenschalen einnehmen?

Sobald ihr die Flohsamen oder Flohsamenschalen einnehmt, quellen diese im Magen auf. Sie nehmen eine vielfach höhere Größe an und binden Wasser an sich. Das hilft dem Körper, zum Beispiel Durchfall zu verfestigen und aus dem überschüssigen Wasser den Stuhl im Darm zu formen. Im Gegensatz dazu kann bei Verstopfung das Volumen erhöht werden. Der Darm bekommt das Signal, sich zu entleeren. Ganz nebenbei binden die Flohsamen schadhafte Stoffe an sich, die ihr auf diese Weise aus dem Körper spült. Ihr solltet Flohsamen von daher zur Regulation des Stuhlgangs einsetzen, wie zum Beispiel bei Diarrhö oder Verstopfung. Weitere Empfehlungen finden sich in der pflanzlichen Therapie bei Morbus Crohn und beim Reizdarmsyndrom.

Ihr habt die Möglichkeit, die indischen Flohsamen naturbelassen oder in einem Gemisch aus Joghurt, Saft oder Wasser einzunehmen. Wichtig ist die Kombination mit ausreichend Flüssigkeit. Ihr solltet eine Flüssigkeitsaufnahme von zwei Litern am Tag einhalten. Das erleichtert den Stuhlgang und den Flohsamen die Wirkung im Magen und Dünndarm. Haltet euch unbedingt an die verschriebene Dosis vom Arzt und überschreitet fünf Gramm dreimal am Tag nicht.